Die katholische Herz-Jesu-Kirche und das daneben liegende Pfarrhaus waren in der Nacht zum 20. September von Unbekannten mit Farbflaschen beworfen worden.
Auch in einen Raum im Erdgeschoss des Pfarrhauses sind Farbflaschen durch die Fenster geworfen worden. In den Räumen haben der Kaleb e.V. und der Bundesverband Lebensrecht e.V. ihren Sitz. Der Bundesverband Lebensrecht ist der Veranstalter des Marsches für das Leben, der am vergangenen Samstag in Berlin stattgefunden hat. Ein Sprecher des Kaleb e.V. sagte, eine Schadenshöhe könne noch nicht genannt werden.
Der Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde, Pater Jacek Mleczko, sagte, dass das Pfarrhaus bereits in den Vorjahren mehrfach im Zusammenhang mit dem Marsch für das Leben mit Parolen beschmiert worden sei. Es sei aber das erste Mal, dass die Kirchenfassade beschädigt wurde.
Angriff auch auf die Kirche
Polizeisprecher Karsten Müller wollte nicht bestätigen, dass es sich um einen "zielgerichteten Anschlag auf die Kirche" gehandelt habe. Vielmehr sei der Verein, der die Kirchenräume angemietet habe, wohl Zielscheibe der Täter. Diese Einschätzung teilt der Sprecher des Erzbistums Berlin, Stefan Förner, nicht. "Der Angriff ist auch als Angriff auf die Kirche gedacht", sagte Förner am Mittwoch im Gespräch mit katholisch.de. Dass der "Marsch für das Leben" provoziere, sei klar.
Diese Kundgebung sei aber vielmehr eine Demonstration für das Leben, als eine gegen Abtreibung, sagte Förner. "Es bestätigt sich mein Eindruck, dass der Marsch für das Leben sich entradikalisiert hat und sich jetzt die Gegner des Marsches radikalisieren", sagte Förner.
Einsatz für den Lebensschutz
Der "Marsch für das Leben" sei zudem keine Veranstaltung der katholischen Kirche. Neben vielen katholischen Christen würden sich auch viele evangelische Christen auch aus Freikirchen an dem "Marsch für das Leben" beteiligen und sich besonders für den Lebensschutz einsetzen.
Im Internet bekannte sich eine Gruppe unter dem Namen "AG Savita Halappanawar" zu dem Anschlag. In einem Forum wurde zu weiteren Anschlägen auf die Geschäftsstelle des Bundesverbandes Lebensrecht e.V. aufgerufen und bereits gewalttätige Übergriffe für eine Neuauflage des "Marsches für das Leben" angekündigt. So kündigten gewaltbereite Täter an "nicht nur eure Holzkreuze zu zerschmettern".
Die Herz-Jesu-Kirche im Prenzlauer Berg ist 1898 im neoromanisch-byzantinischen Stil errichtet worden und eine der beliebtesten Kirchen für Trauungen. Die Herz-Jesu-Gemeinde sei sehr lebendig und eine der Berliner Gemeinden mit den meisten Taufen und Erstkommunionen, sagte Stefan Förner gestern. Der Kirchenbau sei zudem beim "Tag des offenen Denkmals" jährlich eines der Vorzeigeobjekte in Berlin. (mrk)
Quelle: http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/news/page_news.php?id=40057
Anmerkung:
Unter dem Druck der Öffentlichkeit hat nun der
Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.
Man
kann davon ausgehen, wie bei anderen Anzeigen gewohnt, daß
die Ermittlungen nach einer
kurzen Zeit wieder eingestellt werden.
Wären es keine "linken Chaoten" sondern "rechte Chaoten"
gewesen, sähe das sicher ganz anders aus!
Ich gebe die Hoffnung trotz bitteren Erfahrungen nicht
auf, daß ALLE vor dem Gesetz gleich behandelt werden.
Vielleicht diesmal wirklich?