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Frankreich:
Senat stimmt gegen Legalisierung von Euthanasie
Frankreichs Regierung hat sich zuvor gegen aktive
Sterbehilfe ausgesprochen - 170 Senatoren waren dagegen, 142 dafür
Paris (kath.net/KAP) Der
französische Senat hat in der Nacht zum
Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe
abgelehnt. 170 Senatoren stimmten gegen den entscheidenden
Artikel, 142 waren dafür, wie der Rundfunksender "France-Info"
berichtet.
Am Dienstag hatte bereits der Sozialausschuss des Senats dem
Gesetzentwurf mit Änderungsanträgen seine Substanz genommen - der
gleiche Ausschuss hatte überraschend vor einer Woche eine
Legalisierung aktiver Sterbehilfe befürwortet.
Frankreichs Regierung hatte sich zuletzt gegen eine Legalisierung
aktiver Sterbehilfe ausgesprochen. Premierminister Francois Fillon
warnte vor einer Verabschiedung des Gesetzes. Im Senat sagte
Gesundheitsminister Xavier Bertrand in der Nacht auf Mittwoch, der
Gesetzentwurf stehe im Widerspruch zu den juristischen Grundlagen
der französischen Republik.
Die oppositionellen Sozialisten sind gespalten: Während die
Parteivorsitzende Martine Aubry erklärte, sie befürworte eine
gesetzliche Regelung von Sterbehilfe, sagte die frühere
Präsidentschaftskandidatin Segolene Royal, sie habe persönlich
Zweifel an einem solchen Gesetz.
Mehrere Bischöfe, darunter Primas Kardinal Philippe Barbarin,
warnten ebenfalls vor einer Legalisierung. Es drohe die Gefahr,
dass die Schwächsten ausgegrenzt würden, so der Kardinal. In
Ländern, in denen Sterbehilfe zulässig sei, zeige sich, dass nicht
nur Kranke im Endstadium ihres Leidens, sondern vermehrt auch
andere Personen medizinische Hilfe zur Lebensbeendigung erhielten,
erklärte Barbarin. Der Kardinal verlangte einen Ausbau der
sterbebegleitenden Palliativmedizin.
Nach einem Gesetz von 2005 ist aktive Sterbehilfe in Frankreich
eine Straftat. Ärzte dürfen aber die Behandlung unheilbar Kranker
stoppen oder begrenzen, wenn der Patient dies wünscht. Mehrfach
hatten spektakuläre Fälle in den vergangenen Jahren eine heftige
öffentliche Debatte über Sterbehilfe ausgelöst. Eine unter anderem
wegen des Falls einer krebskranken Frau eingesetzte
Parlamentarierkommission empfahl Ende 2008, am Verbot von
Sterbehilfe festzuhalten, die sterbebegleitende Medizin aber
auszubauen.
Quelle: kath.net. 26.01.2011
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