(News4Press.com) PRESSEMELDUNG des
Christoferuswerks vom 7.10.2010
Der Präsident der vatikanischen „Akademie für das Leben“, Prälat Carrasco
de Paula, äußerte sich am 4.10.2010 entschieden gegen die Vergabe des
diesjährigen Medizin-Nobelpreises an den 85-jährigen Robert Edwards: „Ich
halte die Wahl von Edwards für vollkommen deplaziert.“ – Die Gründe für
seine Kritik an dieser Vergabe der bedeutendsten Medizin-Auszeichnung
seien „zahlreich“, erklärte der Vatikanvertreter.
„Das von Edwards erfundene Verfahren der künstlichen Befruchtung
produziert Embryonen, die zum Großteil zum Sterben verurteilt sind“,
erläuterte Monsignore Carrasco. Der Erfinder der Reagenzglas-Befruchtung
sei nicht nur verantwortlich für die Vermarktung von Eizellen; auf sein
auf sein Konto gingen auch zahlreiche Embryonen, die im besten Fall darauf
warteten, in eine Gebärmutter verpflanzt zu werden, aber mit größerer
Wahrscheinlichkeit dazu verurteilt seien, zu sterben.
Außerdem wies Prälat Carrasco darauf hin: „Edwards hat das Problem der
Unfruchtbarkeit nicht gelöst, sondern übergangen.“ – Er habe nicht die
Unfruchtbarkeit als solche beseitigt, sondern statt dessen einen sittlich
verwerflichen Umweg eingeführt. Der Embryo (Fachbezeichnung für ein
menschliches Wesen ab der Befruchtung) ist die kleinste Erscheinungsform
des Menschen.
Der Vatikan hatte die von Edwards entwickelte sog. In-Vitro-Fertilisation
(IVF) – also die künstliche Befruchtung – bereits 1987 eindeutig
abgelehnt. Die damals von Kardinal Joseph Ratzinger (heute Papst Benedikt
XVI.) geführte Glaubenskongregation verwarf die Befruchtung außerhalb des
Mutterleibs, weil dadurch die natürliche Liebesvereinigung von Mann und
Frau umgangen werde. Die katholische Kirche lehrt, daß Sexualität,
eheliche Liebe und Fruchtbarkeit zusammengehören. Zudem führe dies
Verfahren zur Zerstörung von Embryonen, was in keinem Fall zulässig sei,
so die Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation.
Unterdessen äußerte sich auch die „Aktion Leben“, eine bekannte
katholische Lebensrechts-Initiative in Deutschland, in einer Pressemeldung
vom 5.10. 2010 zu diesem Thema:
„Mit der Begründung, seine Erfolge hätten die Behandlung der
Unfruchtbarkeit möglich gemacht, wurde der Engländer Robert Edwards mit
dem diesjährigen Nobelpreis für Medizin geehrt.
Abgesehen davon, daß schon diese Begründung wissenschaftlich unhaltbar
ist, denn das tatsächliche Problem der Unfruchtbarkeit wurde gerade nicht
gelöst, wirft die Verleihung dieses hoch angesehenen Preises an Edwards
viele Fragen auf, die letztlich die Preisverleihung zu einer peinlichen
Angelegenheit machen.
Was ist z.B. mit den vielen künstlich erzeugten Menschen, die im Rahmen
der Forschungsarbeiten von Edwards zu Tode kamen, bevor es zu der ersten
Lebendgeburt der Louise Brown kam? Das sind Experimente am lebenden
Menschen, die schon immer und weltweit moralisch geächtet wurden.“
Außerdem weist die „Aktion Leben“ mit Sitz in Absteinach (Odenwald) darauf
hin:
„Die künstliche Befruchtung (IVF) ist die Grundlage aller nachfolgenden
unmoralischen Handlungen wie Selektion im Reagenzglas (PID), selektive
Abtreibung bei Mehrlings-Schwangerschaften nach IVF, Forschung an
embryonalen Stammzellen bis hin zur Kreation von Designerbabys. Insofern
kann man die künstliche Befruchtung als den “Sündenfall der
Reproduktions-medizin” betrachten.“
Die Aktion Leben e.V. gibt außerdem zu bedenken, „daß es kein
unabdingbares Recht auf ein Kind gibt. Kinder sind ein Geschenk, das der
liebevollen Vereinigung der Eheleute hinzugegeben wird.“ – Die
Lebensrechts-Initiative erinnert sodann an die vatikanische Instruktion
“Donum vitae”, in der es heißt:
“Jedes menschliche Wesen muß um seiner selbst willen geachtet werden und
darf nicht auf den bloßen und einfachen Wert eines Mittels zum Vorteil
anderer herabgewürdigt werden.”
Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks eV.
Erstveröffentlichung dieser Meldung in der jüdischen Nachrichtenagentur
"Israel Info Press":
www.eip-news.com